Wünsche Euch viel Spass beim betrachten vom neusten Bericht.
Nach lang ersehntem Warten ging es am 24. Jan. endlich los und wir mussten mit 4 Paar Ski's, Skischuhen und viel warmen Kleidern im Gepäck mit dem Zug nach Frankfurt um von dort aus mit der AirCanada nach Calgary zu fliegen. Da fragte sich manch einer was die da genau wollen. Aber wir können Euch versichern, dass sich der Aufwand gelohnt hat auch wenn wir noch heute nicht so genau wissen wie man 2 Gepäckstücke und einen Skisack in einen Zug oder Bus verladen könnte ohne alles aufzuhalten.
Nach einem angenehmen Flug durften wir dann in Calgary unser Fahrzeug in Empfang nehmen und noch in der Abenddämmerung nach Banff reisen. Doch als der Vermieter unser Gepäck sah und meine Buchung studierte, empfahl er uns spontan doch ein grösseres Fahrzeug mit Winterreifen zu mieten um in den Rocky-Mountains nicht stecken zu bleiben. Nachdem wir erfolgreich die Stadt hinter uns gelassen hatten folgte eine 2-stündige Fahrt mehr oder weniger auf gerader Strecke. Gerade richtig um sich mit den Sonderheiten eines Amicars auseinander setzen zu können.
Die gesichteten Moose können wir Euch nicht zeigen, denn die Beifahrerin war leider mit der Kamera nicht bereit als die Tiere am Strassenrand an uns vorbei zogen. Wie es das Schicksal wollte, haben wir dann leider auch auf der gesamten Reise keine Moose mehr gesichtet.
Dies war dann auch unser Fahrzeug für den kommenden Monat. Zum Glück war es im Verhältnis zu all den anderen Fahrzeugen doch sehr klein und konnte in jede Tiefgarage reinfahren. Denn die Garagen sind nur für "Kleinfahrzeuge" mit einer maximalen Höhe von 6 Fuss (1,83m) geeignet.
Endlich stehen wir das erste Mal auf den Skies und schon machen wir Bekanntschaft mit neuen uns nicht bekannten Schildern. Diese haben so tolle Aufschriften wie:"You are leaving the ski resort YOU CAN DIE this is your descision". Muss sagen, dass wir diese gelernt haben zu schätzen. Denn solange Du diese Schilder beachtest konnte der Wald noch so dicht sein oder die Schneehänge noch so steil, es gab am Ende immer eine Piste die dich zurück zum Lift führte. Du konntest auch sicher sein, dass grösser Felswände die nicht befahrbar waren markiert waren.
Zu Barbaras Geburtstag besuchten wir in der Abenddämmerung in Lake Louise beim Fairmount Hotel noch das Eisskulpturen Festival. Es war einfach genial was die Künster dort aus reinen Eisblöcken geformt hatten.
Neuer Tag neues Skigebiet. Hier stehen wir wohl in einer der steilsten Pisten in den Rockys am Mt Norquay. Man beachte die Tannen im Hintergrund. Da könnte ein Sturz fatale Folgen haben, denn die Pisten sind unendlich lange in Canada.
Rund um Banff gibt es drei Skigebiete, welche innert einer Stunde erreichbar sind mit dem Auto. Dies ist noch Sunshine Village. Das Wetterglück war hier mit uns, trotz starkem Wind und frostiger Kälte. Was die Canadier aber nicht daran hindert beim einzigen Sessellift mit Haube diese offen zu lassen. Auf die Frage ob wir sie nicht schliessen wollen haben wir uns sofort als Europäer outen müssen und dies auch lautstark zu hören bekommen :-).
Also dieses Land steht definitiv nicht für Öko und solche Dinge. Diese Parkplatzreihe ist die Normalität. Ja unser Auto wirkte hier wie ein PW. Damit man die Grössen einschätzen kann, Barbara sah beim vordersten Fahrzeug nicht auf die Autohaube wegen der Höhe!
Schneeräumen geht bei den Canadiern auch deutlich schneller als bei uns. Denn dieser Schneepflug musste man nicht überholen da er die erlaubten 80 Km/h auch drauf hatte.
Nach der ersten Woche ging es dann weiter in das wohl unbekannteste Skigebiet für Europäer. Kicking Horse ist ein super Freeride-Gebiet und entsprechend viele Canadier waren hier anzutreffen. Wenn da Neuschnee-Alarm gemeldet wird, sollte man am Morgen 30 Min. vor dem Öffnungszeitpunkt unten am Lift stehen. Das mussten wir schmerzhaft erfahren, nachdem ich die Leute aus der warmen Stube heraus zuerst ausgelacht hatte.
Am zweiten Tag hatten wir es dann gelernt und konnten mit den Canadiern mithalten und uns über die Touristen lustig machen, die auch zu spät kamen. Denn die Candier selber sind so ab Mittag nicht mehr im Skigebiet anzutreffen, denn der Tiefschnee ist ja nun verfahren und sie gingen wohl jeweils anschliessend arbeiten.
Trotz viel Neuschnee, wird schön gewartet bis der Pistendienst den Hang freigibt. Doch sobald der Funkspruch vom Lavienendienst eintrifft gibt es kein Halten mehr. Darum konnte ich auch kein Foto machen von der Bergflanke. Ach ja um zu wissen wann welcher Hang freigegeben wird, haben die Lokals ein Funkgerät dabei und können so zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Hang warten. Als Touri sollte man sich immer schön an die Menschen halten, die sich an unmöglichen Stellen versammeln und warten.
Hier zählen nicht die Anzahl Abfahrten, nein hier zält die erste Spur im Hang oder Wald. Denn stürzen tut man nur im frischen Schnee weich. Und sind wir ehrlich, frische tracks findet man auch noch am Nachmittag um 16:00 Uhr und der Schnee ist immer noch extrem leicht. Die Kanadier nennen das "champagner powder"
Wir haben es nicht herausgefunden ob unser Feuz da war. Eines war aber klar, diese Freeride-Strecke war nur für Leute wie Feuz oder eben uns gedacht. Mit der Zeit hat sich auch Barbara an die Hänge gewöhnt und ihre Freude entwicklet.
Ach ja, die meisten Tracks waren nicht einfach so vom Lift aus zu erreichen. So konnte man fast meinen man sei hier auf einem Winterwanderweg. Doch weit gefehlt, da trifft man nur Leute mit Skiausrüstung an.
Wie war das gerade eben mit den Strecken.... Ja hier noch schön zu sehen die Markierung der Pisten. Die Canadier kennen folgende Schwierigkeitsgrade: Grün = Anfänger Blau = bei uns schon Rot Black = so wie bei uns aber nur sporadisch geräumt und Double Black Daimond. Wobei das Letztere mit Piste nicht mehr viel zu tun hat. Das sind Bergzüge mit Couloirs, Wäldern, Felsvorsprünge, und das ganze ungepistet. Das einzige was es gibt am Ende vom Hang, eine Piste die dich zurück zum Lift führt.
Dieser kleine Hosenscheisser steht neben dem Cliff. Die wirklichen Profis sind da drüber gesprungen. Ok eine kleine Entschuldigung hatte ich ja. Habe nach dem Baden im Hotel bereits am vierten Tag meinen grossen Zehen gebrochen und musste fortan etwas zurückhaltender sein. (Dass er gebrochen war erfuhr ich erst beim Artzbesuch als wir zurück in der Schweiz waren...)
Nun ist es an der Zeit das Skigebiet zu wechseln und wir machen uns Richtung Revelstoke auf. Unterwegs ist es oft schwierig das Land zu besichtigen. Denn all die Hotspots vom Sommer sind alle geschlossen. War uns ziemlich schnell klar geworden als wir überall die Schneemassen sahen. So dürfen wir uns mit kleinen halb gefrohrenen Flüssen begnügen, welche aber für uns auch schon sehr schön sind.
Ups, jetzt gibt es einen Klassenwechsel. Denn Revelstoke ist ein neues Skigebiet aus dem Jahre 2010 mit einem riesigen Gebäudekomplex mit unendlich viel Luxus, so richtig für die Amis. Zuvor war es ein reines Heliskiing Ressort. Doch nun gibt es hier drei Lifte die dich bis auf den Gipfel befördern und von da aus kannst du auf alle Seiten vom Berg hinunter fahren. Krass was das ausmacht wenn moderne Lifte optimal an den Berg gebaut werden. Da reichen gerade mal drei Stück um dir für 3Tage immer neue Strecken bereit zu halten.
Ok, alleine ist man hier nicht zwingend, aber als Neuling musst Du dich da etwas an die Kenner halten um die geilen Tracks bei schlechter Sicht zu finden. Aber schon nur die Stimmung ist einfach gewaltig
Bei der Abfahrt ist man dann bald auf sich alleine gestellt. Doch die Canadiar haben alle eine Hundepfeiffe an der Skijacke um sich im Wald zu verständigen. einmal pfeiffen = hier bin ich zweimal pfeiffen = komm zu mir dreimal pfeiffen = ich brauche Hilfe Das ersetzt echt sämtliche Hightech Ausrüstung der europäischen Touristen, die massenweise mit Airbags und sonstigem Klimbim anreisen. Wir haben uns für die Pfeiffe entschieden was sich voll ausbezahlt hat.
Tja, der Aufstieg war hier so steil bzw. der Neuschnee so hoch, dass ich die Skis von Barbara übernehmen musste, da bei ihrer Grösse die Skispitzen ihrer Skis bei aufrechtem Gang in dem Schnee stecken blieben.
Doch das Lachen blieb bei diesen Verhältnissen bis oben in Barbaras Gesicht.
Damit man eine kleine Ahnung bekommt über die Weite und Grösse des Gebietes. Die Bergstation des Liftes befindet sich ungefähr auf dieser Höhe und die Talstation liegt im Nebel. Das Hotel selber, welches an der Skipiste liegt, ganz unten im Tal unterhalb der Nebeldecke.
Ach ja, nach so viel Sport muss mal wieder ein ordentliches Stück Fleisch in die Pfanne. Da ist die Vorfreude schon mal riesig. Apropos riesig, auch die Küche hat ihre eigenen Dimensionen. So ist der vermeindliche Backofen im Hintergrund nur der Mikrowellengrill.
So nun haben wir die ersten Rocky Mountens hinter uns gelassen und befinden uns in SunPeaks. Nach Aussagen eines äusserst fiten 80-jährigen Skifahrers nur ein "Skihill" und keine Berge. In Anbetracht der vielen Wälder mag dies stimmen, bedeutet aber nicht, dass es flacher sein muss.
Beliebter Trail bei den kleinen Hosenscheissern. Aber Achtung, wenn in Canada die kleinen Skihasen kommen geht es zu und her wie ein Sack voller Flöhe. Da musst Du anhalten, staunen und warten bis sie vorbei sind. Die sind echt krass und wir mit den schon etwas eingerosteten Gelenken können da nicht mehr mithalten.
So sieht der Rettungsdienst aus. Da kann der Unfall noch so schlim sein, hier gibt es keine Helikopter...
Nach dem ersten Skihill reisten wir weiter zum zweiten Skihill SilverStar. Auch hier gab es wieder viel Schnee und gefrorene Wälder die es zu entdecken gilt.
Hier gibt es für alle ein passendes Spielzeug. Für die Grossen sind es umgebaute SUV, damit Du auch mit dem Auto auf den verschneiten Berg ohne Strasse fahren kannst - was im Übrigen auch erlaubt ist. Hier ist nur das Skigebiet gesperrt für Schneemobile. Ausserhalb kann es schon mal vorkommen, dass Du dich fragst warum man nun Töff oder Autolärm hört in der völligen Abgeschiedenheit.
Früh übt sich, so gibt es Schneemobile für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren mit Benzinmotor und abgestecktem Rundkurs.
:-)
So sehen unverfahrene Hänge aus....
und so wenn man sie durchfährt und seine Telemarkspur in den Schnee zieht. Solche Momente bleiben für die Ewigkeit!!
Ja irgend einmal kommt man zur letzten Station. In unserem Fall Whistler. Doch zuvor gibt es noch eine spannende und sehr abwechslungsreiche Fahrt durch tiefere und auch wärmere Gegenden von Canada.
Neben Bergen und Wäldern trifft man immer wieder auf kleinere Seen die zugefroren sind. Je nachdem wie abgelegen sie liegen, trifft man Eisfischer die ihr Glück beim Fischen auf dem gefrorenen See versuchen.
Ja so kann eine Piste aussehen in Canada. Als Neuling fragt man sich dann schon was hier wirklich offen ist. Doch nach einem Monat Skifahren freut man sich über solche Schilder und man sticht in den Wald ohne den Ausgang zu kennen. Bei uns hat das eigentlich bis auf einmal ganz gut geklappt. Das eine Mal war mir dann doch nicht mehr ganz so wohl. Doch eines ist sicher, solange Du vor dem Frühling asu dem Wald kommst ist der Bär noch am schlafen.
Ok, Whistler ist nicht mehr ganz so klein wie die anderen Gebiete. Hier setzt man etwas mehr auf Skitourismus wie in Europa und der Aprèski ist genau so wichtig wie das Skifahren. So sind wir nicht ganz alleine zum Mittagessen und der DJ auf der Terrasse legt auch bereits Sound auf für die Partystimmung.
Ja, noch der letzte Burger geniessen bevor es dann heisst Abschied zu nehmen und weiter zu reisen nach Vancouver um von dort mit dem Flieger wieder zurück nach Europa zu kommen. Hoffen wir mal, dass der Coronavirus die Grenzen noch offen lässt und wir zurück in die Schweiz kommen.
So geht eine weitere tolle Reise zu Ende. Doch eines ist uns klar geworden. Dies wird nicht das letzte Mal sein wo wir Canada mit den Skis bereisen. Denn neben den grossen Weiten, dem tollen Schnee ist auch die Gelassenheit und Offenheit der Canadier einfach unvergesslich. Denn egal wo und mit wem Du gerade unterwegs bist da wird immer zusammen gesprochen. Ja eine Liftfahrt wo Du oben ankommst und nicht weist von wo die anderen Skigäste auf dem Sessel kommen gibt es nicht. PS: und drängeln am Lift kennen die nicht. Die Schlange kann noch so lange sein, Du kommst dann an die Reihe wenn es an Dir ist.
Nachdem ich das ersten Mal etwas angeschlagen war, wollten wir es nochmals versuchen mit dem grössten Skigebiet in Österreich. Dieses mal kam der Winter voll zurück und beschehrte uns eine Woche Powderriden vom Feinsten.
Schade sieht man das Grinsen vom Baggerfahrer nicht. Denn auch er hatte mächtig Spass beim Schneeräumen bei solchen Schneemengen.
Das Dorf versank Mitte März nochmals toll im Schnee.
Zum Glück sieht man die Pistenmarkierung noch. So konnten wir auch bei schlechter Sicht Freeriden.
So sollten die Hänge aussehen am Morgen. Zu bemerken, dass wir zu diesem Zeitpunkt bereits eine Std. unterwegs waren.
Keine weiteren Worte...
Nachdem uns der Winter im Stich gelassen hat in der Schweiz haben wir kurzfristig den Schnee am Vorarlberg gesucht und gefunden. Die Pisten waren so geil, dass ich bereits am ersten Skitag mit einer Schulterluxation beim Arzt landete. Das hat mich aber nicht davon abgehalten am nächsten Tag wieder auf den Telis zu stehen
Dieser Moment musste ich festhalten. Bei solchen Verhältnissen ist auch Barbara früh auf den Beinen!
Einfach Endlos dieses Skigebiet
Nach einem anstrengenden Flug mit bereits viel Schnee in Frankfurt machten wir mal Vancouver unsicher
Auch das Eröffnungsspiel der NHL 2013 wollten wir nicht verpassen.
Dann ging es ab in eines der grössten Skiarenen der Welt nach Whistler.
Das Gebiet, wie auch die Leute sind gewaltig! So haben wir einerseits es nicht geschafft, alle Pisten im Skigebiet innert 4 Tagen zu befahren, andererseits genossen wir die Kommunikationsfreudigkeit der Kanadier an den Skiliften.
Aber Achtung, das Skigebiet ist nicht für Jedermann/Frau
Ok, vielleicht waren wir einfach zu oft auch mal in einer Bar anzutreffen für das Apreski. Ja man wurde fast dazu gezwungen, da die Liste schon um 15:00 abstellten. War aber auch nicht so erstaunlich wenn man bedenkt dass einige Abfahrten gut schon mal über 30min dauern können auch für gute Skifahrer.
Doch der Höhepunkt der Reise stand nun noch bevor. Wir tummelten uns in einem Skigebiet das flächenmässig vergleichbar ist wie das Berner Oberland und eine Lodge die praktisch für uns alleine war. Es war einfach geil!
Das Ganze schafften wir nicht ganz ohne fremde Hilfe
Das heisst aber auch, dass wir über 90x uns in den Heli zwängen mussten um so rasch wie möglich auf den nächsten Berg zu kommen.
Doch die Abfahrten waren einfach unbeschreiblich...
Doch wenn der Tag lang war und die Abfahrten endlos, half nur das abendliche Bier im Whirlpool
Eines sollte man aber wissen: Es hat viele Tannen, welche auch wenn sie noch so klein erscheinen, extrem stabil sind. Doch wenn mal Eine auf dem Landeplatz steht wird sie einfach gefällt.
Tja, bei uns wird der Schneesport ob Skifahren, Telemarken oder Boarden betrieben bis es wirklich nicht mehr geht! So freuen wir uns doch schon mal wieder auf den kommenden Winter.